SNIPER – „SEDUCER OF HUMAN
SOULS“
SNIPER sind eine äußerst coole
Metal Truppe. Auch wenn sie aus dem Norden kommen. Harrr! Nein, wirklich. Wer
sie mal live erlebt, wird zur gleichen Überzeugung kommen. Nicht umsonst hat
man auf der Master "Seducing Europe"-Tour 2007 einige Male den
Support gespielt. Und auf dem Zabbaduschder waren SNIPER, obwohl sie schon um
15 Uhr auf die Bühne „durften", ein Highlight und haben für meine Begriffe
selbst nachfolgende Label-Bands schwach aussehen lassen. Der Schlüssel liegt im
Abwechslungsreichtum, in der unbedingten Härte und der Spielfreude. Ja, SNIPER
sind noch hungrig. Und sie wissen ihre Instrumente so zu bedienen, dass hieb-
und stichfeste Songs entstehen. Derer zehn befinden sich auf dem Zweitwerk
„Seducer of human souls". Wieder wird mächtiger Death/Thrash gezockt,
wobei die Waage hier eindeutig Richtung Thrash zieht. Hier und da lassen die
Tschernow Brüder (Stanislav am Bass und Sergej an der Gitarre), Schlagwerker
Christoph Hoppe und Gitarrist/Sänger Rupert Nieger auch mal etwas Black Metal Feeling
durchschimmern. Das dient aber mehr zur Betonung der düsteren Atmosphäre, denn
zur Abwechslung in den Tracks. Obwohl das Songwriting insgesamt komplexer als
auf dem eigenproduzierten Vorgänger „Your world is doomed" geworden ist,
haben SNIPER nichts an Eingängigkeit und Aggression eingebüßt. Da zahlen sich
mit Sicherheit die vielen Stunden im Proberaum ebenso aus wie die Tatsache,
dass „Seducer of human souls" seinen Mix und das Mastering bei Andy Classens’s
Stage One bekommen hat. Der Sound bringt alle Feinheiten zu Gehör und ist
trotzdem alles andere als poliert. Die eingestreuten Akustik-Parts kommen dabei
ebenso zwingend rüber wie rasante Soli und zum Beispiel Bass-Tappings. Mit dem
Bonus-Song „Last goodbye" haben SNIPER sogar eine Metal-Ballade im
Programm, die trotz der Clean-Vocals und einem gewissen Manowar’schen Schwulst
den Beweis liefert, dass das Quartett eine berauschende Scheibe hingekriegt
haben. Wer süchtig nach melodischer Aggression, Geballer und zackiger Technik
ist, und dabei noch den heimischen Underground bevorzugt, der muss (!) SNIPER
kennen lernen. Ganze zwölf Euro kostet „Seducer of human souls" mit so
geilen Songs wie „Liar", „Hypochrist" oder „Epiphany". Also zugreifen ! ( MICHA )http://www.metalkingdom.net/discography/sniper/15683
http://metalarea.org/forum/index.php?showtopic=168811
http://www.discogs.com/artist/3198932-Sniper-36
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